Hängebirke

(Betula pendula)

Bis 30 m hoher Baum, erst aufwärts strebende, licht belaubte Äste, im Alter abgewölbt mit herabhängenden Zweigen, schlanker, auch im Freistand durchgehender Stamm.

Rinde

Glatt, weiss glänzend, papierähnlich, Korkhaut löst sich in Querbändern vom Stamm ab. Im Alter am unteren Stamabschnitt schwarze und rissige Borke.

Blätter

Dreieckig zugespitzte Form, dünn und klebrig, Blattrand doppelt gesägt, Unterseite gräulich grün.

Knospen

Wechselständig ange­ ordnet, von eiförmig zu­ gespitzter Form, klebrig, grün bis rotbraun (rot­ braune Schuppenrän­ der).

Blüten

Meist einhäusig

Männlich:1 bis 3 ungestielte, gelb­ grüne bis braune, hängende Kätzchen, entstehen im Herbst des Vorjahres.

Weiblich: längliche, grüne Kätzchen, erst aufrecht, später hän­ gend, blühen vor Laubaus­ trieb.

Früchte / Samen

Dicke, walzenförmige Zäpfchen mit dreilappigen Fruchtschuppen, zerfallen im Herbst. Samen beidseits geflügelt. Flügel ankerförmig und zwei­ bis dreimal so breit wie Nüsschen.

Verbreitung

Weit verbreitet, im Tessin horstweise vorkommend, ansonsten meistens nur einzeln. Im Jura und in den Voralpen oft an Extremstandorten wie Schutt­ kegeln oder Rutschhängen. In den Zentralalpen steigt die Hängebirke bis etwa 2000 m ü. M. Von den Laubbäumen steigt nur die Vogelbeere noch höher.

Bewurzelung

Herz­/Pfahlwurzel.

Standortansprüche

Lichtanspruch:  Licht

Nährstoffbedarf: gering

Wasserbedarf: gering

Temperatur:  kühl

Waldbau

Anspruchslose Pionierbaumart. Starkes Höhen­ und Durchmesser­ wachstum in der Jugend. Produziert Nutzholz. Schutzbaumart für Frost­ lagen, eignet sich als Vorbau in Kulturen oder als Lichtschirm in Pflanz­ gärten. In Reinbeständen besteht Gefahr von Verunkrautung und Boden­ verdichtung.

Holzmerkmale

Das helle gelbliche, zähe, elastische Holz wird für Furniere im Möbel­ bau und im Innenausbau (dekorativ), für Sperrholzherstellung und für Cheminéeholz verwendet.

Schäden und Krankheiten

Hitze­ und dürreempfindlich in den ersten Jahren, schneebruchgefähr­ det. Verbiss­ und Fegeschäden, Birkenschwamm, Hexenbesen.

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