Vogelkirsche
(Prunus avium)
Bis 25 m hoher Baum. Lockere, unregelmässig belaubte, hochangesetzte Krone mit stark verzweigten Ästen, im Bestand vollholziger, gerader, durchgehender Stamm, wird bis 20 m hoch.
Rinde
Erst glänzend mit rostfar benen Lentizellen.
Korkhaut löst sich in Querbändern ab. Im Alter schwärzliche, längsrissige Borke.
Blätter
Weiches und dünnes Blatt von zugespitzter und grob ge sägter Form, meist zwei rote Drüsen am Blattstiel.
Knospen
Wechselständig, spitzeiförmig mit braun glän zenden Schuppen, am Triebende angehäuft.
Blüten
Zwitterig (Hermaphrodit)
Blüte mit 5 grossen weissen Kronblättern, in Büscheln mit je 2 bis 4 Blüten angeordnet, blüht vor dem Laubaustrieb.
Früchte / Samen
Steinfrucht an langem Stiel und von kugeliger Form mit hartem, zweiteiligem Kern. Kirsche erst rot, mit der Reife schwarz werdend.
Verbreitung
In Laubwäldern der ganzen Schweiz, oft an Waldr ändern, entlang von Bächen und in Hecken zu finden. Bevorzugt frische kalkreiche Böden und ebenes Gelände sowie Kuppenlagen. Die Vogelkir sche befindet sich vorwiegend in Höhenlagen unterhalb von 600 m ü. M. Sie kommt nur selten oberhalb von 1000 m ü. M. vor.
Bewurzelung
Flachwurzel.
Standortansprüche
Lichtanspruch: Licht
Nährstoffbedarf: gross
Wasserbedarf: mittel
Temperatur: warm
Waldbau
Wertvolles Edellaubholz. Fähig zu Stockausschlägen. Sehr lichtbedürftig und konkurrenzschwach, daher früh auslesen und stark fördern (dauernde Kronenfreiheit). Kronenäste dürfen nicht absterben (Fäule). Neigt zu Astigkeit und Zwieselbildung, braucht daher genügend Seitenschatten und Wertastung nötig, um Stamm mit Wertholz zu erzeugen. Nutzbares Alter maximal 80 bis 90 Jahre. Verbreitet sich meist natürlich durch Vögel.
Holzmerkmale
Das Holz hat einen hellen Splint mit rötlichgelbem Kern und feinen Mark strahlen. Es ist dicht, hart, elastisch und wird für Massivmöbel, Einlege arbeiten, Kunstgegenstände, Schnitzerei und Drechslerarbeiten verwendet.
Schäden und Krankheiten
Frost und Sonnenbrandgefährdet. Fegeschäden, Schrotschusskrankheit (Pilzkrankheit) an Blättern, Rotfäule.
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