Anpassungsfähig.

Buche & Buchenwälder

Die Buche bildet wie kein anderer Laubbaum das unverkennbare üppige und dichte Blätterdach.

Die Hauptbaumart des Buchenwaldes ist, wie der Name besagt, die Buche oder Rotbuche (Fagus sylvatica). Rotbuche wird sie teilweise genannt aufgrund der rötlichen Färbung des Holzes. Sie dominiert das Waldbild mit ihren auffällig silbergrauen Stämmen. Auch unverkennbar ist das üppige und dichte Blätterdach, das die Buche, wie kein anderer Laubbaum, bildet. Die Rotbuche, als häufigste Baumart in Mitteleuropa, ist aussergewöhnlich anpassungsfähig an unterschiedliche klimatische, geografische und physikalische Bedingungen.

Aufgrund der unterschiedlichsten Standortverhältnisse am Bettlachstock findet man eine Vielzahl an Waldgesellschaften vor. Dabei versteht man unter einer Waldgesellschaft die natürliche, für die jeweiligen Standortverhältnisse charakteristische Lebensgemeinschaft, die durch das Vorkommen von bestimmten Pflanzengruppen mit spezifischen Ansprüchen an ihren Lebensraum definiert ist. 

Zu sehen sind mehrheitlich submontane Zahnwurz- und Alpendost-Buchenwälder, montane Tannen-Buchenwälder und Wälder, in denen die Buche aufgrund extremer Standortbedingungen nicht dominiert. Hier handelt es sich um Ahorn- und Lindenwälder auf lockerem Hangschutt, Kiefernwälder an sehr trockenen felsigen Standorten sowie Eschen- und Ahornwälder an feuchten Standorten entlang der Bäche. Die Wälder sind sehr naturnah und verfügen im Vergleich zu Wirtschaftswäldern über einen relativ hohen Bestand an Lebend- und Totholz. Die Buche ist die bei weitem häufigste Baumart, neben der Tannen und Fichten ebenfalls häufig vertreten sind. Die ältesten Bäume sind bis zu 200 Jahre alt. Baumriesen sind immer noch selten, der Anteil an Baumhöhlen und Habitatbäumen ist jedoch sehr hoch.

Forschung

«LWF» AM BETTLACHSTOCK

Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hat im Jahr 1995 eine Forschungsstation zur Langfristigen Waldökosystem-Forschung (LWF) eingerichtet. Anhand regelmässiger Messungen untersucht die WSL auf den 19 Dauerbeobachtungsflächen des LWF-Programms den Zustand des Waldes und seine Reaktion auf natürlichen und anthropogen bedingten Stress. Das LWF-Programm ist Teil eines Netzwerkes von rund 750 Flächen in ganz Europa. Der Bettlachstock gehört zudem zu einem Netzwerk von 39 Waldreservaten, in denen die ETH Zürich in Zusammenarbeit mit der WSL regelmässig Masterarbeiten zur Naturwaldforschung anbietet. 

Anhand der Forschung ist nachzuweisen, dass die Luftbelastung und das Klima einen Einfluss auf den Wald am Bettlachstock hatten und haben. Die Luftbelastung ist eher rückläufig und die Klimaveränderung eher zunehmend.  Eine Zunahme von trockenen Sommern ist zu erwarten und könnte die Standorteigenschaften verändern. In Teilen des Reservats könnte dies mittelfristig, zu vermehrtem Absterben von Tannen und Buchen und in der Folge zu einer markanten Zunahme des Totholzvolumens führen. Langfristig könnte dies Verschiebungen in der Baumartenzusammensetzung hin zu nachkommenden Laubbaumarten auslösen.